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Heute ist Welttheatertag! Wir verneigen uns tief!

Heute ist Welttheatertag! Wir verneigen uns tief!

FREUDE: Heute ist Welttheatertag. Dass man im und beim Theater alles sein, alles fühlen und alles erreichen kann, beweist uns dieses wunderbare Schiff, das bei unserem „Zwischen den Welten“ Teil unserer Kulisse ist. Beweist unsere Gemeinschaft im Verein. Beweist unsere Freude… Wir verneigen uns dankbar… Es lebe das Theater!
Nehmt Euch Zeit und lest folgende wunderbaren Worte, die jedem Theatermenschen aus der Seele sprechen:

Botschaft zum Welttheatertag 2019

Carlos Celdrán

Bevor ich zum Theater kam, waren dort schon meine Lehrer. Sie hatten ihre Häuser und ihre poetischen Konzepte auf dem gebaut, was ihnen ihr eigenes Leben hinterlassen hatte. Viele von ihnen sind nicht bekannt oder man erinnert sich kaum an sie: sie arbeiteten aus der Stille heraus, aus der Demut ihrer Probenräume und ihrer Theatersäle voller Zuschauer, und langsam, im Verlaufe arbeitsamer Jahre, in denen sie Außerordentliches leisteten, räumten sie ihren Platz und verschwanden. Als ich begriff, dass mein Handwerk und meine persönliche Bestimmung darin bestanden, ihren Schritten zu folgen, begriff ich auch, dass ich von ihnen jene einzigartige, herzzerreißende Tradition erbte, das Gegenwärtige zu durchleben, einzig und allein in der Erwartung, die Durchsichtigkeit eines nicht wiederholbaren Augenblicks zu erreichen. Ein Moment der Begegnung mit dem Anderen in der Dunkelheit eines Theaterraums, allein geschützt durch die Wahrheit einer Geste, eines vielsagenden Wortes.

Mein Theaterland besteht aus diesen Momenten der Begegnung mit den Zuschauern, die Abend für Abend in unser Theater kommen, aus den verschiedensten Winkeln meiner Stadt, um uns zu begleiten und ein paar Stunden, ein paar Minuten mit uns zu teilen. Aus diesen einzigartigen Minuten baue ich mein Leben, höre ich auf „ich“ zu sein und an mir selbst zu leiden, ich werde wiedergeboren und begreife, was Theatermachen bedeutet: Augenblicke reiner vergänglicher Wahrheit, von der wir wissen, dass das, was wir im Licht der Bühne sagen und tun, gewiss ist und unser Tiefstes, unser Persönlichstes widerspiegelt. Mein Theaterland, das meinige und das meiner Schauspieler, ist ein Land, gewebt aus jenen Momenten in denen wir die Masken hinter uns lassen, die Rhetorik, die Furcht zu sein, was wir sind, und uns die Hände reichen in der Dunkelheit.

Die Tradition des Theaters ist horizontal. Niemand kann behaupten, dass es irgendeinen privilegierten Mittelpunkt in der Welt gibt, in irgendeiner Stadt, in irgendeinem Gebäude. Das Theater, wie es mir zuteilwurde, erstreckt sich auf unsichtbarem Gelände, welches das Leben der Theatermacher und das Theaterhandwerk in derselben vereinenden Geste miteinander vermischt. Alle Meister des Theaters wissen, dass es keine Anerkennung gibt, die Bestand hätte vor dieser Gewissheit, die die Wurzel unserer Arbeit ist: Momente der Wahrheit, der Zweideutigkeit, der Kraft, der Freiheit in größter Unsicherheit. Von den Meistern wird nichts überleben außer Daten und Verzeichnissen ihrer Arbeiten in Videos und Fotos, die nur eine blasse Idee von dem vermitteln, was sie schufen. Was solchen Katalogen stets fehlen wird, ist die stille Antwort des Publikums, das augenblicklich erkennt, dass das, was dort auf der Bühne geschieht, unübersetzbar ist und außerhalb des Theaters nicht auffindbar, dass die Wahrheit, die es hier teilt, eine Erfahrung des Lebens ist, für Sekunden durchscheinender als das Leben selbst.

Als ich begriff, dass das Theater seinem innerstem Wesen nach ein Land ist, ein großes Territorium, das die gesamte Welt umfasst, entstand in mir ein Entschluss, der zugleich auch eine Freiheit bedeutet: du brauchst dich nicht von deinem Ort zu entfernen, musst nicht reisen. Dort wo du bist, ist auch das Publikum. Dort sind die Gefährten, die du an deiner Seite brauchst. Dort, vor deinem Haus, findest du die tägliche undurchsichtige, undurchdringliche Wirklichkeit. Von dieser scheinbaren Bewegungslosigkeit aus arbeitest du nun, um die größte aller Reisen zu konstruieren, die Wiederholung der Odyssee, der Argonautenfahrt: du bist ein unbeweglicher Reisender, der unaufhörlich die Dichte und Festigkeit seiner wirklichen Welt beschleunigt. Deine Reise geht zum Augenblick, zum Moment, zur unwiederholbaren Begegnung mit deinesgleichen. Zu ihnen führt deine Reise, zu ihren Herzen, zu ihrer Subjektivität. Du reist durch ihr Innerstes, durch ihre Gefühle und Erinnerungen, die du erweckst und bewegst. Man kann deine schwindelerregende Reise weder ermessen noch verschweigen, es ist eine Reise durch die Fantasie deiner Leute, ein Samen, ausgesät in der entlegensten Gegend: dem politischen, ethischen, menschlichen Bewusstsein deiner Zuschauer. Deshalb bewege ich mich nicht und bleibe zu Hause, unter meinen Vertrauten, in scheinbarer Ruhe, und arbeite Tag und Nacht, weil ich das Geheimnis der Geschwindigkeit in mir trage.

Havanna (Kuba) im Januar 2019

Wir proben wieder draußen!

Wir proben wieder draußen!

FREUDE: Endlich können wir für unser „Zwischen den Welten“ wieder draußen proben. Die erste Probe im Klostergarten bei strahlender Frühlingssonne hat so richtig gut getan… Freude, Freude und noch mal Freude!

Südkurier, 23. März 2019

Südkurier, 23. März 2019

„Zwischen den Welten“: Erika Buhr hat das große Talent Worte so aneinander zu reihen, dass Magie entsteht. Egal, ob in ihren Gedichten oder ihren Theaterstücken, man spürt in jeder Zeile das gewisse Etwas. Mit Liebe bringt sie Botschaften, Details und Moral auf den Punkt. Aber nicht nur ihr Talent ist außergewöhnlich. Jeder, der sie kennenlernt spürt schnell, dass sie ein ganz besonderer Mensch ist. Dass sie unsere Autorin ist, ist für uns ein unglaubliches Geschenk. Beim Schreiben so nah dabei sein zu dürfen und währenddessen fortwährend Updates machen zu können, wie etwas auf der Bühne umsetzbar ist, ist von unglaublichem Wert. Es ist nicht nur Stolz und Freude, was wir empfinden, es ist tiefe Wertschätzung und unsagbarer Dank eine solche Autorin zu haben. Wenn man solch einen Menschen dann auch noch als Mutter haben darf, dann weiß man dieses Glück nicht in Worte zu fassen… Auf dem Bild ist Erika Buhr mit Janina und Geli Bergér zu sehen. Ein weiteres Mutter-Tochter-Gespann, das die Welt des Theaters liebt und gemeinsam in unserem Verein erlebt und lebt. Beide schon seit „Im Wind der Zeit“ dabei und beide sehr wertvoll für unseren Verein und für „Zwischen den Welten“. Sie bringen viel Theatererfahrung mit, spielen mit viel Leidenschaft und Freude. Zuverlässig sind sie beide bei allen Proben vor Ort. Janina steht u.a. in „Le Havre“ auf der Bühne, spricht französisch, als ob es ihre Muttersprache wäre und ist als Regieassistentin auch bei den Proben dabei, wo sie nicht selbst aktiv spielt. Sie führt Buch über Aufstellungen, Auf- und Abgänge der Spieler in den einzelnen Bildern und hat immer den Blick für das Große Ganze. Sie zuverlässig an meiner Seite zu haben ist für mich und alle Spieler ganz arg wertvoll. Auch in der Organisation des Projekts steht sie ganz vorne, geht mit einem durch „dick und dünn“, ist eine treue und sehr wertvolle Begleiterin von Anfang an… FREUDE! (Corinna Vogt, Regie)

Mitgliederversammlung am 21. März 2019

Mitgliederversammlung am 21. März 2019

Vorfreude auf unsere Aufführungen von „Zwischen den Welten“ liegt in der Luft. Vorfreude und auch Motivation. So wurde unsere diesjährige Mitgliederversammlung auch zu einem kurzweiligen und gelungenen Abend, an dem man den Zusammenhalt aller Anwesenden klar spüren konnte. Unsere Mitglieder, die Autorin Erika Buhr, der Landtagspräsident a.D. Peter Straub mit Frau Margot, Herbert Duttlinger von Holzbau Bruno Kaiser und über 80 weitere Theaterfreude von jung bis junggeblieben haben das Kreuz in Riedern a.W. gefüllt, Stefan Gromann der Kreuzwirt persönlich hat sogar in der Küche alles stehen und liegen gelassen, um die Versammlung verfolgen zu können. Statt ein Jahresbericht gab es einen sehr bunten Jahresrückblick, verpackt in einen Film. So durften wir das bewegte Jahr 2018 noch einmal erleben. Egal ob es die Aufführungen von „Fremde Begegnung“ und „Vollmondnacht“ waren, der Bau unserer Rouenaise mit Schiffstaufe, der Besuch des Filmteams des SWR oder einfach die vielen wunderbaren Proben im Klostergarten, die Erinnerungen lassen alle unsere Herzen im Gleichtakt höher schlagen. Peter Meyer war als Vertreter der Gemeinde unser Gast, hat die Entlastung und die Neuwahlen des Gesamtvorstandes übernommen. Corinna Vogt  und Thomas Fechtig bleiben in ihrem Amt als 1. Vorsitzende bzw. als Schriftführer. Lukas Böhler, der bereits seit Dezember das Amt des 2. Vorstandes kommissarisch übernommen hatte, wird als 2. Vorsitzender gewählt. Janina Bergér, wechselt von Kassiererin zur 1. Beisitzerin, Sandra Gisinger übernimmt das Amt der Kassiererin. Ein 13köpfiger Beisitzerpool mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten wird unseren Verein noch tatkräftiger machen. Mit dabei sind hier: Katja Frommherz, Sebastian Ziller, Patricia Elcic, Guido Heidenreich, Christina Schnitzer, Friedel Kammler, Michaela Bruder, Wolfgang Böhler, Helga Storz, Elena Stoll, Edith Brogle, Madleine Müller, Franziska Clementi. Dank geht am Ende zum einen an Janina Bergér für zwei Jahre Kassiererarbeit, zum anderen an die beiden bisherigen Beisitzer Günter Hoffmann und Gerhard Albicker und natürlich an Kerstin Kaiser, die bis August 2018 viel Zeit in den Verein investiert hatte. Nach dem offiziellen Teil haben Anita Morath und Manuel Spitznagel noch Informationen über Kostüme, Requisiten und Maske an die Theatergemeinschaft gegeben. Freude über so viel Kompetenz! Danke an Euch alle, es war eine schöne Versammlung!