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Die Geschichte hinter “Zwischen den Welten“

Um 1850 tobt die Badische Revolution auch in dem kleinen beschaulichen Riedern am Wald. Junge Burschen sind bereit für die Freiheit zu kämpfen und stürzen sich voller Euphorie und Naivität ins Verderben. Gefangenschaft, Armut und Tod beherrschen das Leben der armen Bauern. Unzählige junge Menschen entscheiden sich für die Auswanderung nach Amerika. Amerika – die neue Welt, das Land voller Möglichkeiten und Reichtum. Amerika – die Hoffnung auf ein besseres Leben.

Familien werden zerrissen. Viele verabschieden sich für immer. Die Reise nach Amerika endet für viele der jungen Menschen tragisch. Verheerende Umstände bei der Überfahrt, giftige Tiere, ansteckende Krankheiten wie Typhus, Schwierigkeiten bei der Arbeitsfindung und quälendes Heimweh wird zum Alltag. Auch die Menschen zu Hause in Riedern haben Sehnsucht nach ihren Lieben. Viele von ihnen wissen nicht, ob ihre Söhne und Töchter noch leben und wie es ihnen geht.

Heinrich Ernst Kromer bringt die Geschichte seines Vaters Dorus Kromer im Buch „Die Amerikafahrt“ heraus. Dieses Buch ist eine Grundlage für unser Theaterstück. Die andere Grundlage bietet uns die Zulassungsarbeit für das Staatsexamen von Patrick Burger, der dreimal in Amerika war, um die Geschichte seiner Familie, die zum Teil auch ausgewandert war, zu ergründen.

Seine und auch Thomas Fechtigs Ururgroßmutter namens Liberatha war die Schwester von Josef Hierholzer, der damals mit seinem Freund Dorus, dem Vater von Heinrich Ernst Kromer, ausgewandert ist. Dorus war reich und ist im Verhältnis zu all den anderen, die ausgewandert sind, weil sie keinen Lichtblick mehr sahen in Riedern, aus Abenteuerlust aufgebrochen.

Als roter Faden ziehen sich Dorus Kromer und Marei Maurer, seine spätere Frau und deren tragische Liebesgeschichte durch unser Theaterstück. Es erzählt von jungen Menschen, die nach Amerika ausgewandert sind um ihr Glück zu suchen und von Menschen, die in Riedern zurückgeblieben sind mit all ihrer Hoffnung und Sehnsucht. Wir bewegen uns „Zwischen den Welten“.

„Zwischen den Welten 2022“ wird in einigen Bildern neu inszeniert, insgesamt etwas gekürzt und gleichzeitig aber auch angereichert mit neuen Spielszenen, wie zum Beispiel der Hochzeit unserer Hauptfiguren Dorus und Marei Kromer. Auch unser Auswandererschiff „Rouenaise“ wird dieses Jahr noch mehr im Mittelpunkt stehen, wie zum Beispiel in einem faszinierenden Parallelbild. So bleibt es also auch spannend für Menschen, die im Sommer 2019 schon im Publikum saßen. Premiere 2022 wird am Freitag, den 29. Juli sein. Aufführungstermine: Freitag 29. Juli bis 31. Juli und Donnerstag 4. August bis Sonntag 7. August

Autorin: Erika Buhr
Regie: Corinna Vogt

Blaihti Segel vom Zitewind.
Er bloost mol ruuch, er waiht mol lind.
Fahr mit Courage. Heb s Steuer fescht,
wenn de Kiil dur d Welle brescht.

Mit em Liecht im Gspröch,
würd s Beschti sii,
de stellsch de Kompas uf Friide ii.
Se fahr diini Chnote, it z gring, it z viil,
däno chunnsch sicher un zfriide an s Ziil.

E. Buhr

Dorus: „Uf in a neu Lebe“!